Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Aber statt Vorschriften ist nun Verantwortung für sich selbst und andere angesagt.
Masken und Abstand sind nicht mehr vorgeschrieben, aber empfohlen.
In seiner Sitzung vom 23.9.2021 hat der Kirchengemeinderat nach wiederholter Beschäftigung mit Fragen der Gottesdienstordnung einstimmig beschlossen, dass die Gottesdienste in Ostrach und Wald künftig nicht mehr nach hohenzollerischer, sondern nach württembergischer Liturgie gefeiert werden.
Der Hintergrund: Wir haben nun mehr als 1 ½ Jahre lang mit einer verkürzten Liturgie Gottesdienst gefeiert, zeitweise ohne Gesang. Die Gemeinde hat an einer verschlankten und flexiblen Liturgie Gefallen gefunden. Die verkürzte Corona-Liturgie war im Grunde die württembergische (ohne weitere Schriftlesung und mit einem Lied weniger). Nun sind wieder (falls nicht eine erneute Warnstufe greift) ausführlichere Gottesdienste möglich. Wir fanden, es sei der richtige Zeitpunkt, zu überlegen ob wir liturgisch wieder „nach Hohenzollern zurück“ oder „richtig württembergisch“ werden wollen.
Die Landeskirche hat in einer übersichtlichen Grafik aufgeschlüsselt, was mit je 100.- € Ihrer Kirchensteuer geschieht. Wenn Sie auf die Grafik rechts klicken, können Sie sie in voller Auflösung sehen.
Der größte Betrag (36.- von 100.- €) umfasst die Personal- und Sachkosten für den Pfarrer vor Ort, aber auch weitere Kosten für Mesnerdienst, Orgeldienst, laufende Kosten für die Kirche (z.B. Heizung, Strom).
Zum Bereich Bildung (12.- von 100.- €) gehören die Bezirks-Bildungswerke, aber auch kirchliche Kosten für den Religionsunterricht an den Schulen.
Auch die Kosten für Gebäudeunterhalt (8.- von 100.- €) - in Ostrach sind das Kirche und Pfarrhaus - kommen vor Ort an.
Die gesunkenen Inzidenzen und die gestiegene Impfquote machen wieder Mut zu ersten Planungen.
Beim Mitarbeiterabend haben wir genossen, uns wieder zu sehen. Wir tauschten uns über unsere Erfahrungen in der Pandemie aus und sammelten schon erste Ideen für den Neubeginn.
Klar wurde:
1. Kirchengemeinde funktioniert immer weniger in stetigen Gruppen und Kreisen, eher mit einzelnen Aktionen.
2. Am Ort ist eine stärkere ökumenische Vernetzung möglich und nötig.
3. Auch Gottesdienste können und dürfen vielfältiger sein (flexible, kürzere Liturgie, Kontakt mit Kunst, variable Zeiten).
Eine Übersicht über die Versuchs-Ballons während der Pandemie vergrößert sich beim Klick. Die Aktionen hatten zum Teil sehr geringe, zum Teil sehr gute Resonanz - und sie bilden nicht das ganze Leben der Kirchengemeinde ab, das auch im Alltagsleben und in persönlichen Begegnungen stattfindet.
Wer sich zwischen den Jahren oder auch sonst informieren will: In den Podcast-Folgen unterhält sich Thorsten Dietz mit seinem "Boso" Martin Hünerhoff und bietet unterhaltsam dargebrachte Infos über die Wurzeln der aktuellen christlichen Strömungen dar. Was sind eigentlich Fundamentalisten, Evangelikale und Liberale? Welche Wurzeln hat katholischer Antimodernismus? Was ist Kulturprotestantismus, die Religiöse Rechte oder die Pfingstbewegung? Welche nachkonziliaren Aufbrüche gab es im Katholizismus? Welche Verhärtungen, Erneuerungen und Vermischungen gab und gibt es?
Diese Reihe kann helfen, besser zu verstehen was vor allem in der westlichen Christenheit derzeit geschieht.
Am 4. Oktober haben wir in einer unter Corona-Verhältnissen vollen Kirche Erntedank gefeiert und uns vergewissert: Es ist "genug" da, auch wenn es Einschränkungen gibt. Es wird genug zu einem guten Leben da sein, weil Gott uns immer wieder mit seiner Fülle überrascht. Der Mangel liegt oft nicht in der Wirklichkeit, sondern in unserer von Angst gesteuerter Vorstellungskraft.
Seit Juli sitzen wir in der Kirche nicht hintereinander, sondern in konzentrischen Kreisen (mit Stühlen im nötigen Abstand). Deshalb war der Erntealtar auch nicht "vorne" aufgebaut, sondern in der Mitte um einen Leiterwagen herum.
Im Anschluss wurde ein Taufgottesdienst gefeiert. Die Erntegaben und das Erntedank-Opfer gingen ans Hoffmannhaus in Wilhelmsdorf, die Hälfte des Taufgottesdienstopfers an "Saat der Hoffnung".
Mit gedrückter Maustaste können Sie schneller als die Diashow vor- und rückwärts durch die Fotos blättern.
Diesen Artikel können Sie hier als PDF-Datei herunterladen. Ergänzungen und Entgegnungen sind erwünscht!
- Lokalität – der vertraute Kirchenraum und bekannte Personen
Zwischen 15. März und 3. Mai 2020 fanden in Ostrach und Wald (insgesamt ca. 1170 Evangelische) keine Gottesdienste statt. Seit 22. März veröffentlichten wir regelmäßig ab Samstagabend ein neues Andachts-Video auf unserem Youtube-Kanal. In der Karwoche gab es zusätzlich eine Abendmusik und eine Andacht zum Karfreitag.
Seligpreisung der Sich-Verirrenden. Psalm 1 invers
Wohl dem, der schon vom rechten Weg abkam,
der sich verhedderte, im Leben verzettelte, in Wüsten verwirrte, in Tiefen abschmierte,
und nur so erfuhr, dass Du uns nie verlierst.
Der ist wie eine Blume, blaublühend, ewigschön, windzerzaust. Pflanzung der Freiheit.
Aber so sind die religiösen Besserwisser nicht, noch die in ihrer Frömmigkeit Betonierten,
sondern wie ein Stock, kahl, starr, steif,
der in seinem Rechthaben-Wollen verreckt.
Darum ist es so schwer, mit ihnen zu leben, sie zu lieben, geschweige denn von ihnen geliebt zu werden.
Denn Du hast Dich selbst für uns verirrt, doch wer Dich, Gott, besitzen will, verliert.
Matthias Horx ist "Zukunftsforscher" und Unternehmensberater. Ich habe schon manches von ihm gelesen. Naturgemäß treffen nicht alle seine Prognosen ein. Aber ich finde seine Denkweise erfrischend, die sich ergebenden Möglichkeiten auszuloten und zu entfalten. Möglichkeiten und Gelegenheiten werden dann zu Wirklichkeit, wenn möglichst viele Menschen sie beim Schopf ergreifen!
Übrigens: Schon alttestamentliche Propheten waren ja keine "Wahrsager", die die Zukunft vorhersagten. Sie hatten einen wachen Sinn für das was Gott tut, was im Kommen ist, welche Möglichkeiten in der Luft liegen, was gut tut und was in Sackgassen führt. Sie sagten Zukunft nicht vorher, sondern hervor. In säkularem Gewand tut Matthias Horx ähnliches. (Michael Jung)
https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/im-rausch-des-positiven-die-welt-nach-corona/
Thomas Oord schreibt in seinem Blog:
Ich bin nicht überrascht, dass einige Leute Gott beschuldigen, vielleicht genauer: es Gott anrechnen.
Ich lese Social Media Beiträge, die sagen: Das Coronavirus (Covid 19) ist Gottes Wille. Unsere derzeitige Not ist Teil eines vorherbestimmten göttlichen Plans.
Ein Beitrag drückt es so aus: „Sorry, wenn ich die große Panik unterbreche, aber das Coronavirus wird niemanden aus dieser Welt nehmen, wenn es nicht der Plan des guten HERRN ist. Und du wirst das nicht ändern, egal was du tust oder was du kaufst.“
Wenn diese Sichtweise wahr ist, dann gibt es keinen Grund sich zu beunruhigen. Keine Notwendigkeit sich vorzubereiten, zu verteidigen, zu schützen, aufzuopfern oder irgendetwas zu tun. Es ist ja alles im „Plan des guten HERRN“.
Nicht Gottes Plan!
Ich glaube nicht, dass das Coronavirus Gottes Plan ist. Gott verursacht keine Pandemie, die einige Menschen tötet, viele unglücklich macht und weitreichende nachteilige Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.
Gott hat dieses Übel nicht verursacht!
Die Übersetzung des lesenswerten kompletten Blog-Eintrags können Sie hier herunterladen:
Liebe Gemeindeglieder,
manche von uns hatten sich für die Fastenzeit oder für „Sieben Wochen ohne“ vorgenommen, auf etwas zu verzichten – und dafür etwas anderes neu anzufangen oder intensiver zu tun. Nun zwingt die Corona-Epidemie unsere ganze Gesellschaft zu einer unfreiwilligen und ungeahnten Fasten-Erfahrung: Möglichst wenig Außenkontake, keine Reisen, keine gemeinsamen Freizeit-Aktivitäten! Und das bis nach Ostern – und vielleicht noch länger. Nach einer Phase der Irritation werden wir uns wohl darin einrichten. Aber wenn dann genug ausgeschlafen und das Haus geputzt und der Garten versorgt und gelesen ist und wenn Netflix & Co. dann doch zu inhaltsleer sind, was dann? Und wenn die Kinder und Jugendlichen die Zeit zu Hause nicht mehr als cool erleben?
- "Schichtwechsel" im Kirchengemeinderat im Gottesdienst am 12.1.2020
- Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirchengemeinde Ostrach und Wald!
Seite 2 von 3